Lasst Blumen sprechen!

In unseren Familiengärten wachsen bekanntlich nicht nur Rüebli, Salate und anderes Gemüse, sondern auch Blumen. 1964 kam der damalige Vereinspräsident Julius Bienz auf die Idee, Betagte, Kranke, Jubilare in unserer Gemeinde mit Blumen aus unseren Arealen zu beschenken, und brachte diese Anregung an der GV 1965 vor. Unter dem Motto «Lasst Blumen sprechen!» beschloss man, im Herbst des nächsten Jahres einen sogenannten Blumentag einzuführen. Mit Erfolg, wie folgender Textauszug aus dem Jahresbericht 1966 zeigt: «Am 3.9. führte der Pflanzerverein Reussbühl erstmals ein Blumentag zugunsten der Betagten und kranken Mitbürger durch. Insgesamt wurden 43 Blümensträusse verteilt. Dass diese Aktion grossen Anklang gefunden hat, dafür zeugen die vielen und begeisterden Dankschreiben. Es versteht sich von selbst, dass wir diesen Akt der Nächstenliebe spotan weiterführen werden. Der Vorstand hofft sehr, dass sich bei der 2. Auflage alle Pflanzer mit einem Strauss beteiligen. Allen, welche beim ersten Anhieb mitgemacht haben, sei hiermit den besten Dank erstattet.» Besonderes Lob fand diese Veranstaltung auch im Jahresbericht 1972 des damaligen Vereinspräsidenten Josef Bischof: «Blumentag. Ein Traktandum, auf das ich an der Generalversammlung persönlich eingehen möchte. Allen, die mitgeholfen haben, einen grossen Blumentag durchführen zu können, gebührt an dieser Stelle ein grosser Dank. Speziell Gärtnermeister Edy Kaufmann. Ohne ihn wäre der Blumentag ein Graus.» Dass halt auch die Natur unseren Blumenfreunden nicht immer wohl gesonnen war, ersehen wir aus dem Jahresbericht 1994: «Die an unseren Verein ergangenen Anfragen für Blumenschmuck an Veranstaltungen und Jubiläen anderer Littauer Vereine, konnten nur zum Teil erfüllt werden. Infolge des schweren Hagelsturms vom 2. Juni 1994 wurden unsere Areale unterschiedlich schwer betroffen. Thorenberg verlor dabei bis zu 90 % seiner gepflanzten Blumen und Gemüse. In den anderen Arealen belief sich der Schaden an den Kulturen auf 50–70 %. Dies war auch Grund dafür, dass wir die versprochenen Blumen für das Zentralschweizerische Jodlerfest in Littau nicht mehr liefern konnten. Hingegen erholten sich die Gärten bis zum Spätsommer wieder derart gut, dass dem Ansuchen des Handharmonikavereins entsprochen werden konnte. Ebenso konnten wir allen Betagten und Gönnern, entsprechend der Liste unserer Gemeindekanzlei und der Tombola, mit einem Blumenstrauss aus unseren Gärten eine Freude bereiten.» Jahrzehntelang waren diese Blumentage jeweils eine schöne Geste unseres Vereins nach aussen. Von 1966 bis 2005 wurden – laut Statistik – rund 10 000 Blumensträusse verteilt! 1970 führte ein peinliches Versäumnis zu einem Rückgang von 19 Passivmitgliedern, weil rund einem Drittel davon kein Blumenstrauss überbracht worden war… Wie dem Jahresbericht 1970 weiter zu entnehmen ist, «haben offenbar einige davon aus Protest unserer Zahlungseinladung für den Beitrag 1971 nicht mehr Folge geleistet. Es bleibt dem neuen Vorstand überlassen, was inskünftig zu tun ist um weitere Einbussen zu vermeiden.» Wegen der Zunahme der Anzahl Betagter in Littau und dem deshalb immer grösser gewordenen organisatorischen Aufwand beschloss der Vorstand, ab 2006 auf das Überbringen von Blumensträussen zu verzichten. Lotto- und Tombolasponsoren erhielten aber weiterhin einen Blumenstrauss.

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